Hallo zusammen, da ja bei einem recht hohen Anteil der Sarkoidosekranken die Lunge betroffen ist, werden sicherlich ja auch viele Betroffene regelmässig einen Test der Lungefunktion durchführen lassen. Hier ein paar Erläuterungen zur Bedeutung der zahlreichen Abkürzungen, die einem nach einem solchen Test u.U. um die Ohren gehauen werden: Übersicht über Lungenfunktionswerte VT (Liter) = Atemzugvolumen Atemvolumen, welches bei Ruheatmung ein- oder ausgeatmet wird VC (Liter) = Vitalkapazität Atemvolumen zwischen maximaler Ausatmung und Einatmung VC Max = höchster Wert aller Vitalkapazitätsmanöver FVC (Liter) = Forcierte Vitalkapazität Atemvolumen, das nach einer maximalen Einatmung schnell und heftig (forciert) ausgeatmet werden kann ERV (Liter) = Expiratorisches Reservevolumen Luftvolumen, das nach einer normalen Ruhe-Ausatmung noch zusätzlich ausgeatmet werden kann IRV (Liter) = Inspiratorisches Reservevolumen Luftvolumen, das nach einer normalen Ruhe-Einatmung noch zusätzlich eingeatmet werden kann RV (Liter) = Residualvolumen Luftvolumen, das nach einer maximalen Ausatmung noch in der Lunge verbleibt IVC = Langsame inspiratorische Vitalkapazität FRC (Liter) = Funktionelle Residualkapazität Luftvolumen, das nach einer normalen Ausatmung noch in der Lunge verbleibt (= ERV + RV) TGV = Thorakales Gasvolumen TLC (Liter) = Totalkapazität Gesamtlungenvolumen bei maximaler Einatmung (VC + RV) FEV1 (Liter) = Einsekundenkapazität Luftvolumen, das innerhalb der ersten Sekunde einer maximal willkürlichen Ausatmung ausgeatmet wird FEV1/VC (%) = Relative Einsekundenkapazität Luftvolumen, das innerhalb der ersten Sekunde einer maximal willkürlichen Ausatmung ausgeatmet wird in Prozent der inspiratorischen Vitalkapazität PEF (Liter/Sek.) = Expiratorischer Spitzenfluss (Peak-Flow) Maximale Atemstromstärke bei forcierter Ausatmung, Spitzenfluss MEF 75 = Maximaler expiratorischer Fluss bei 75% der forcierten Vitalkapazität Mittlere Atemstromstärke, wenn 75% der forcierten VC noch auszuatmen sind MEF 50 = Maximaler expiratorischer Fluss bei 50% der forcierten Vitalkapazität Mittlere Atemstromstärke, wenn 50% der forcierten VC noch auszuatmen sind MEF 25 = Maximaler expiratorischer Fluss bei 25% der forcierten Vitalkapazität Mittlere Atemstromstärke, wenn 25% der forcierten VC noch auszuatmen sind RAW (cm H2O/Liter/Sek.) = Atemwegswiderstand Druckdifferenz (treibende Kraft) zwischen Mund und Alveole (Lungenbläschen), die eine Atemstromstärke von 1 Liter/Sek. erlaubt: je kleiner die Druckdifferenz, desto geringer der Widerstand. Der Atemwegswiderstand ist ein Mass für die Weite der Atemwege DCO, TLCO (ml/mmHg/Sek.) = Diffusionskapazität(Transferkapazität für Kohlenmonoxid) Gasmenge, die zwischen Alveole (Lungenbläschen) und rotem Blutkörperchen (Erythrozyt) ausgetauscht wird; Mass für die Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft paO2 (mmHg/Sek.) = Arterieller Sauerstoffpartialdruck Gasdruck von Sauerstoff im arteriellen Blut paCO2 (mmHg/Sek.) = Arterieller Kohlendioxidpartialdruck Gasdruck von Kohlendioxid im arteriellen Blut SaO² = Sauerstoffsättigung im Blut Sicher werden nach einem Test nicht alle dieser Werte aufgeführt werden; bei mir z.B. sind die Angaben mal mehr und mal weniger ausführlich nach einem solchen Test zusammengefasst. Mein Doc hat sein Haupt-Augenmerk wohl (so glaube ich ;-) immer auf die versch. Lungenvolumina (IVC, FEV1, FEV1/VC ) und die Diffusionskapazität (TLCO)...=> die sind bei meinen Messwerten jedenfalls immer dabei Wenn noch irgendwelche %-Werte zu den Werten angegeben sind, dann ist das wohl die Angabe wieviel % vom Sollwert erreicht wurden; wobei der Sollwert wohl ein Mittelwert der Bevölkerung unterteilt nach Geschlecht, Koerpergrösse, Gewicht, Alter usw. ist. Und hier ist noch ein Link zu Dokument 1 zur Lungenfunktionsdiagnostik und Dokument 2 zur Lungenfunktionsdiagnostik mit ein paar weiteren Infos
_______________Gruß OLE
Ha - viele Antworten, noch mehr Fragen. Und zwei hab ich hier geleich: Zwei Meßgrößen aus der Lungenfunktionsdiagnostik, die auch im Hausgebrauch leicht zu kontrollieren sind, sind das Sekundenvolumen FEV1 (Peakflow-Meter) und die Sauerstoffsättigung (mit einem Pulsoximeter). Das FEV1 korreliert bei mir im Groben mit meinem Befinden - wobei der Abfall des FEV1 nicht do drastisch ausfällt wie das Absinken meiner Befindlichkeit. Aber wie signifikant ist das Sekundenvolumen bei Sarkoidose? (Wenn ich mich recht an eine Bemerkung von Uta erinnere, dann ist vor allem eine Verminderung des CO2-Austauschs wegen der vernarbten Lungenbläschen zu erwarten - was sich aber nur wenig aufs FEV1 auswirkt.) Hat jemand Erfahrung mit einem Finger-Pulsoximeter? Nachdem es die mittlerweile günstig mit Akku und Loggingfunktion gibt, werd' ich mir sowas wahrscheinlich zur Trainingsüberwachung und -animation anschaffen. LG Hansi
Hallo Hansi, Ich habe beide Meßinstrumente. Peak-Flow-Meter Ein Peak-Flow-Meter ist ein einfaches Meßinstrument im Heimgebrauch zur Überwachung des maximalen Atemvolumens. Das Gerät ist nicht geeicht. Meßwerte gelten nur im Vergleich mit dem selben Gerät. Gemessen wird, indem man mit einem kräftigen Stoß in das Gerät ausatmet. Aus drei Messungen wird der Maximalwert genommen. Im Normalfall reicht je eine Messung morgens und abends aus. Wer ein bronchialerweiterndes Notfallspray benutzt, sollte nach der Anwendung nochmals seinen Peak-Flow messen. In der Beurteilung kommt es auf plötzliche Veränderungen an. Asthmakranke können so einen Anfall im Voraus erkennen und dann rechtzeitig ihr Notfallspray nehmen. Da bei mir die Peak-Flow-Werte konstant geblieben sind, messe ich bei mir nur noch selten. Pulsoximeter Ein Pulsoximeter dient der einfachen Messung der Sauerstoffsättigung im Blut und des Pulses. Genauere Werte werden aus den Blutgasen (BGA) von arteriellen Blut (Ohrläppchen) gewonnen. Die Meßwerte eines Pulsoximeters werden in % Sauerstoffsättigung angegeben. Die Blutgase werden in mmHg gemessen. Bitte daher nicht beide Meßwerte verwechseln. Gemessen wird die Reflexion von Infrarotlicht. Dazu wird ein Clip auf einen Finger gesteckt. Der Zeigefinger ist dafür besonders geeignet. Die Sauerstoffsättigung sollte mindestens 95 % betragen. Bei 90 % Sättigung schlägt der Alarm an und unter 88 % Sättigung wird es kritisch. Pulsoximeter gibt es im Handel in sehr vielen Ausführungen und Preislagen. Fingerclip mit Handheld mit Befestigung am Arm zur Langzeitmessung mit Standgerät für die Arztpraxis mit Aufzeichnung über die Zeit mit Übertragsmöglichkeit zum PC Liebe Grüße Joachim
_______________multa cadunt inter calicem supremaque labra (Marcus Porcius Cato Censorius) ‘Zwischen Becher und Mund geht vieles zugrund’
Huhu Allerseits, meine Frage ist, ob es sinnvoll ist sich solche Geräte für zuhaus anzuschaffen und ob das eventuell die Krankenkasse übernimmt? (Nachdem ich den Duschkopf selbst gekauft hab. hihihi ) lg minzechen
Hallo ob es sinnvoll ist bleibt wohl jedem selbst überlassen. Ich werde mir wahrscheinlich schon so ein Pulsoximeter anschaffen weil es mich persönlich interessiert wie es nach ein paar Etagen so aussieht. Ob die Krankenkassen so etwas übernehmen weiß ich nicht. Kann mir vorstellen das Jo@achim da mehr weiß. Wenn er esselnst bezahlen musste dann wohl alle. Hängt evtl. auch von der Kasse ab ob sie es tun würden aber eine gesetzlich zugesicherte Übernahme kann ich mir nicht vorstellen.
_______________ Gottlos glücklich - ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben
Zitat: Original von minzechen … ob es sinnvoll ist sich solche Geräte für zuhaus anzuschaffen … Hallo Minzechen, Eine allgemeine Antwort für jeden darauf gibt es nicht. Die Reha Wehrawaldklinik in Todtmoos hatte die Verwendung eines Peak-Flow-Meters trainiert und eine häusliche Verwendung für Lungenkranke angeraten. Mit dem Gerät kann man auf einfache Art eine plötzliche Verschlechterung der Lungenfunktion erkennen und Maßnahmen zur Abwendung ergreifen. Persönlich habe ich bisher keine Probleme mit einem plötzlichen Abfall der Lungenfunktion gehabt. Ein Pulsoximeter ist besonders für Patienten mit einer Langzeitsauerstofftherapie (LOT/LTOT) geeignet. Sie können damit überprüfen, ob der Sauerstofffluß richtig eingestellt ist. Besonders wichtig ist dabei Tätigkeiten zu erkennen, welche als Belastung eingestuft werden sollten. Liebe Grüße Joachim
Vielen Dank für die Antworten! Ich werde wegen der Kosten wohl einfach selbst mal meinen Arzt ansprechen ob er da was weiß oder direkt bei meiner Kasse nachfragen. Ich habe des öfteren massive Atemprobleme wobei aber bei dem Peak Flow keine unauffälligen Werte sind und mich interessiert eben ob trotzdem "Sauerstoff fehlt" (da ich mich so fühle als wäre es so). Von daher fänd ich es eben interessant ein Pulsoximeter zu haben. lg minzechen
Hallo zusammen, ich habe zu der Zeit, als meine Lungenwerte arg im Keller waren, mit diesem Gerät "trainiert": Die Nutzung war ganz angenehm, weil man einerseits so eine Verbesserung/Verschlechterung feststellen konnte, und man hatte wenigstens das Gefühl, aktiv etwas zur Verbesserung beitragen zu können. (ob es letztendlich etwas gebracht hat, das kann man ja, wie so oft, nachträglich schlecht feststellen - 'für den Kopf' war's aber gut) Ich nenne es kurz "Atemtrainer", die offizielle Bezeichnung des Gerätest ist: "Volumetrischer Atemtrainer / Incentiver Inspirationstrainer zur Erhaltung und Verbesserung des Inspirationsvolumens und der respiratorischen Kapazität" .
Hallo, Hilfsmittel sind verordnungsfähig, wenn sie eine Hilfsmittelnummer haben. Die Kosten können dann von der Krankenkasse übernommen werden. Die Kosten für Hilfsmittel werden nicht auf das Budget des Arztes angerechnet. Zugelassene Hilfsmittel stehen in Hilfsmittelverzeichnis. Für Lungenkranke ist insbesondere die Gruppe "14 Inhalations- und Atemtherapiegeräte" interessant. Leider ist die Navigation im Online-Hilfsmittelverzeichnis etwas gewöhnungsbedürftig. Man muß daher verschiedene Schaltflächen ausprobieren und manchmal auch zweimal darauf klicken. Liebe Grüße Joachim
www.aeroprax.de/downloads/allgemein/Diffusionskapazitaet.pdf TLCO/VA ist der Lufu-Parameter, der bei mir am meisten in die Knie geht LG, Hansi
Hallo Hansi, das ist bei mir auch so. Ich habe fast immer eine Diffusionsstöung und das Lungenvolumen also FEV1, VC IN und TLC sind ok. Viele Grüße Willma
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