Hallo,
Klimazonen in Deutschland
Deutschland hat viele Klimazonen. Das geht von der Hochseeinsel „Helgoland”, über Trockenzonen wie „Heide” und „Senne”, die Mittelgebirge bis zur „Zugspitze” mit fast 3.000 m. Lediglich Extremzonen, wie Wüsten, Dauerfrostgebiete und Höchstgebirge (4.000 - 8.000 m), fehlen.
Gegenden für Lungenerkrankte
Bei der Auswahl der Reha-Lage scheinen sich in diesem Forum zwei Gruppen herausgebildet zu haben, die einen lieben eine Reha an der See, die anderen eine Reha in den Bergen. Für die Zwischenlagen in der Heide (Klinik Fallingbostel) oder am Rande der Senne (MZG Westfalen in Bad Lippspringe) hat sich bisher keiner begeistert.
Wunschgegend
Mit der Wunschgegend für eine Reha ist es wie mit dem Urlaub. Die Geschmäcker sind verschieden. Meistens wird der Geschmack von den Eltern geprägt. Man reist entweder dahin, wo man mit seinen Eltern auch seine Kindheit verbracht hat oder genau in eine andere Gegend, weil man schlechte Erinnerungen daran hat.
Reha mit Kindern
Kinder fühlen sich sowohl an der See als auch in den Bergen wohl. Man muß allerdings ihre eingeschränkte Leistungsfähigkeit berücksichtigen und ihnen Abwechslung bieten. Gerade die Berge bieten da wesentlich mehr Abwechslung als die etwas eintönige Küste. Was kann es schönere geben, als auf einer Alm die Milch direkt aus dem Kuheuter zu genießen.
Doch zurück zum Thema:
Das Klima
Für Lungenerkrankte kommt es auf ein reizarmes, mildes, allergenarmes Klima an. Dieses ist sowohl in Meeresnähe als auch in den Höhenlagen (ab etwa 1.000 m) gegeben.
Meeresklima: Nordsee vs Ostsee
Meeresluft enthält eine schadstoffarme, feuchte und salzhaltige Luft. Rehas gibt es sowohl an der Ostsee als auch an der Nordsee. Patienten mit schweren Lungenfunktionsstörungen berichten häufig, daß sie das etwas mildere Klima an der Ostsee besser vertragen, als das etwas rauere Klima an der Nordsee. Die meisten Rehas an der Nordsee liegen auf den vorgelagerten Inseln.
Die Berge
Rehas in den Bergen befinden sich vor allen in den Höhenlagen des Schwarzwaldes (Höchenschwand und Todtmoos) und im Berchtesgadener Land im Schatten des Watzmannes (Schönau am Königssee). Wegen Fehlens vom Höchstlagen unterhält die Deutsche Rentenversicherung Bund eine Reha in Davos (Graubünden, CH, 1.600 m).
Der Schwarzwald
Der Schwarzwald ist berühmt für seine tannenreiche Luft. Die Steigungen im Mittelgebirge sind leichter zu bewältigen, als die im Hochgebirge der Alpen. Der gesamte Schwarzwald liegt noch unterhalb der Baumgrenze. Im Sommer hat Höchenschwand häufig unter einer Mückenplage zu klagen.
Die Alpen
Die Alpen sind gegenüber dem Mittelgebirge schroffer. Für Wanderungen braucht man mehr Kondition, zum Ausgleich gibt es jedoch im erheblichen Umfang „mechanische Aufstiegshilfen” (Seilbahn). Auf den Jenner und zum Kehlsteinhaus kann man sich daher auch fahren lassen. Für Kurkarten-Inhaber, welche manche Rehas auch für ihre Patienten ausstellen, und für Schwerbehinderte gibt es häufig Ermäßigungen für die Aufstieghilfe.
Die Hochgebirgsklinik in Davos (CH)
In Davos (CH) befand sich Tuberkulose-Klinik aus Thomas Mann „Zauberberg”. Heute ist diese Klinik ein Luxus-Hotel. Kaiser Wilhelm hatte dort ständig für einen möglichen Krankheitsfall eine Suite für sich und seine Familie gemietet.
Die Hochgebirgsklinik (1.600 m) liegt im Ortsteil Davos-Wolfgang. Wegen der extremen Höhenlage besteht dort u.a. ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf von wenigstens drei Litern am Tag. In dieser Höhenlage sind Lebensgrundlagen für Milben schlecht. Die Luft ist daher sehr stark allergenstoffarm. Wegen der extremen Höhenlage (1.600 m) ist Davos für Patienten mit einer sehr starken Respiratorische Insuffizienz (D96) ungeeignet.
Die Jahreszeit: Winter vs. Sommer
Der Unterschied zwischen Winter und Sommer ist in den Bergen deutlich zu spüren als an der See. In den Bergen muß man auf Skier umsteigen. In Kurorten sind jedoch meistens einige Wege für Spaziergänger geräumt.
Liebe Grüße
Joachim
_______________ multa cadunt inter calicem supremaque labra (Marcus Porcius Cato Censorius)
‘Zwischen Becher und Mund geht vieles zugrund’
|