Beantragung einer Reha

Heute ist der Bescheid der Rentenversicherung zu meinem Widerspruch gekommen und die stationäre Rehamaßnahme wurde mit "aus ärztlicher Sicht dringend angezeigt" genehmigt. Ich muß erwähnen, es ist meine 3. Reha innerhalb von 4 Jahren - also alle 2 Jahre eine Reha! Zur Rehaeinrichtung dann noch mehr, wenn ich das Schreiben der Klinik (höchstwahrscheinlich Rehaklinik Seebad Ahlbeck auf Usedom) in Händen habe.

Dazu muss man wissen, dass nach 2 Jahren der Antrag natürlich (wenn nicht absolut dringende medizinische Gründe vorliegen) erst einmal abgelehnt wird. Das Widerspruchsverfahren muss eingeplant werden und dementsprechend darf nicht das ganze Pulver schon mit dem Erstantrag verschossen werden. Beim Widerspruchsverfahren muss dann kräftig nachgelegt werden d.h. ein einfaches selbst verfasstes Schreiben reicht da nicht. Zusammen mit einem Arzt des Vertrauens muss der medizinische Fragebogen ausgefüllt werden und dabei sollten nur gewichtige, für eine stationäre Reha relevante Beschwerdebilder mit ICD-Nummer aufgeführt sein. Da in meinem Fall die Schwere der Krankheitsbilder nicht zwingend ausreichend war, sollte man den Widerspruch über eine anerkannte Sozialeinrichtung, wie in meinem Fall dem VdK, durchführen lassen, um so der Sache noch mehr Gewicht zu verleihen.

Also, Widerspruch lohnt fast immer!
Josef

Teil 2 zu meinem Rehaantrag

Wer bei der Beantragung seiner Reha einen bestimmten Zeitpunkt des Aufenthalts ins Auge fasst, sollte im Vorfeld einige Punkte bezüglich des Zeitrahmens beachten:
1. Eine genehmigte Reha hat eine Gültigkeit von 6 Monaten d.h. ein Rehaantrag kann maximal 6 Monate vor dem gewünschten Rehatermin gestellt werden.
2. Bei der Beantragung einer Reha sollte immer ein Widerspruch mit einkalkuliert werden, für den ca. 3 - 4 Wochen zu veranschlagen sind.
3. Wenn, wie in meinem Fall, die im Widerspruch angegebene Rehaeinrichtung keine Berücksichtigung findet, so muss zusätzlich noch ein Umstellungsantrag (= Antrag auf Änderung der Rehaeinrichtung) mit einer kurzen Begründung, warum die gewünschte Rehaeinrichtung, die für einen besser geeignete ist, gestellt werden. Hier hat man durchaus ein Wunsch- und Wahlrecht, so dass die gewünschte Rehaeinrichtung, sofern sie die erforderlichen Indikationen besitzt, auch genehmigt werden sollte. Auch hierfür müssen wieder 2 - 4 Wochen mit einkalkuliert werden.
4. Da die Rehaklinik den Termin dür die Rehamaßnahme festlegt, sollte sofort nach Erhalt des Bescheids von der Rentenversicherung telefonisch Kontakt mit der Rehaeinrichtung aufgenommen werden, um dieser den gewünschten Termin mitzuteilen, möglichst noch bevor dort das Schreiben rausgegangen ist. Hierfür ist es sehr wichtig, dass noch genügend Zeit (mindestens 1 Monat) zum gewünschten Termin zur Verfügung steht, damit der Wunschtermin noch Berücksichtigung finden kann.

Wer diese Punkte beachtet hat große Chancen seine Rehamaßnahme zum gewünschten Zeitpunkt in seiner Wunschklinik durchführen zu können. In meinem Fall ab Mitte Juni in der Reha-Klinik Seebad Ahlbeck.
Josef

Hallo Josef,
ich interessiere mich auch für eine Kur. Usedom wäre meine erste Wahl. Könntest Du mir Deine Erfahrungen mit der Klinik in Ahlbeck berichten? Taugt die was, sprich merkst Du hinterher eine Besserung?

Nun habe ich nach ca. 4 Monaten und 1 Widerspruch eine Rehamaßnahme bewilligt bekommen, doch leider hat man keine Rücksicht auf den Wahlort genommen. Wahlort war im Antrag angegeben.
Daraufhin habe ich heute mit dem Infoservice des Reha Bund gesprochen.
Die Dame sagte mir das die Klinik in Ahlbeck angeblich keinen Vertrag mit der Rehastelle Bund hat?
Ich telefoniere morgen mit der Klinik, jedoch würde mich interessieren ob jemand von Euch über dieses Thema was weiß?

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Bobbyline am 12 Jan, 2015 19:17 52.

Heute nun erfahren das die Klinik in Ahlbeck keinen Vertrag mit der Rentenversicherung Bund hat. Also Vorsicht, denn ob man da eine Reha bekommt oder nicht hängt von einer Fallentscheidung ab.

Ok, jetzt habe ich 3 Kliniken zur Auswahl von der Rentenversicherung Bund bekommen.
- Todtmoos im Schwarzwald
- Ostseeklinik Holm
- Reha Zentrum Utersum

Was meint Ihr, welche soll ich nehmen?

Hallo Bobbyline,

das kann Dir keiner wirklich beantworten.

Es kommt ja schließlich auf Deine Symptome an und deshalb würde ich vorschlagen, dass Du dir einfach mal die jeweiligen Internetseiten der Kliniken ansiehst.
Dann gibt es noch die Internetseite Klinikbewertungen.de. Da findet man auch zu den meisten Kliniken Bewertungen, die dann auch sehr aktuell sind. Fragen kannst Du da auch stellen.

Ansonsten wurden hier in der Rubrik Kliniken-/Rehakliniken schon so einige Kliniken positiv bewertet. Gib mal bei "Suche" die entsprechenden Kliniken an, da wirst du zu jeder Klinik etwas finden.

Letztendlich ist es Geschmackssache, der eine fühlt sich in Todtmoos wohl, dem anderen ist in Utersum bestens geholfen worden und wieder andere waren mit der Okli zufrieden.

Viel Erfolg wünscht Dir
Willma

Ich war im Sommer 2012 in Utersum und es hat mir dort sehr gut gefallen. Der Chefarzt kennt sich sehr gut mit der Sarkoidose aus.
Die Klinik selbst liegt sehr schön, direkt an der Nordsee.

Ich habe mich nach einigen Recherchen im Internet für das Reha Zentrum Utersum auf Föhr entschieden.
Telefonisch und schriftlich der Reha Bund so Bescheid gegeben.
Ich berichte Euch weiter, falls es Euch nicht stört.
Eventuell gibt es ja noch weitere Forumsmitglieder die auch so verpeilt in solchen Rehasachen sind wie ich, lach

Da hast du keine schlechte Wahl getroffen. Wenn du noch Fragen zur Reha-Klinik Utersum hast, kannst du dich gerne bei mir melden.

Hallo Bobbyline,
ich war jetzt längere Zeit nicht mehr im Forum und habe so deine Frage bezüglich meiner Erfahrungen mit der Rehaklinik Seebad Ahlbeck nicht gelesen.
Diese Klinik ist keine spezielle Rehaeinrichtung für Sarkoidose sondern allgemein für Atemwegserkrankungen, Orthopädie und Onkologie. Den Großteil der Atemwegserkrankten machen Astma- und COPD-Patienten (größtenteils Raucher) aus und auf die sind in erster Linie die Therapien ausgerichtet. Grundsätzlich sollte man von keiner Reha Wunder erwarten; zu glauben, dass nach der Reha der Gesundheitszustand wieder top ist, dürfte wohl nur auf die Wenigsten zutreffen. Allerdings trägt eine Reha eindeutig zu einer Besserung des Allgemeinzustandes bei, wenn man die innere Einstellung dazu mitbringt d.h. keine zu hohe Erwartungshaltung, Ruhe und Gelassenheit, nicht zu viele Anwendungen (Pausen sind wichtig). Die Lage der Klinik ist natürlich einmalig - eigener Strandzugang zu dem kilometerlangen Sandstrand - deshalb Reha möglichst in der warmen Jahreszeit um die gesunde Meeresluft ausgiebig bei Spaziergängen genießen zu können. Mir hat es die drei Mal, die ich bis jetzt dort war, immer sehr gut getan und ich konnte noch Monate davon zehren.
Die Kostenträger der Klinik sind die Mitteldeutsche und die Baden-Württembergische Rentenversicherung aber das heißt nicht, dass du dort keine Reha bekommst denn ich komme aus Bayern. Dazu musst du den besagten Umstellungsantrag (= Antrag auf Änderung der Rehaeinrichtung) ausfüllen - den musste ich letztes Jahr auch stellen und er wurde genehmigt. Ein Rehaantrag ist leider viel Bürokratie aber mit der richtigen Vorgehensweise hat man gute Chancen.

Ich wünsche dir in jedem Fall eine erholsame und angenehme Reha
Josef

Hallo Josef,
aufgrund Deiner positiven Schilderungen hier im Forum zu dieser Klinik hatte ich den Antrag für genau diese Klinik gestellt. Ich kenne Usedom sehr gut, fahren fast jedes Jahr für 1 Woche Urlaub hin.
Mein eigentlicher Antrag wurde erstmal abgelehnt. Nach einen weiteren Attest des Hausarztes und einen Widerspruch zur Ablehnung wurde nur die Klinik in Todtmoos genannt. Also wieder ein Schreiben zur (Änderung der Klinik) zur Reha Bund und wieder als Wunschort Ahlbeck genannt.
Nach einen Telefonat mit der Reha habe ich schon erfahren das dem nicht entsprochen wird, weil genau diese Klinik keinen Vertrag mit der Reha Bund hat.
Im Rechtsdeutsch heißt das, das Du das Wahlrecht auf Deine Wunschklinik glatt vergessen kannst. Die Sachbearbeiterin der Reha Bund hat mir gesagt das das eine Fallentscheidung ist ob es genehmigt wird oder nicht.
Der Wohnort ist völlig unentscheidend, ich wohne auch in Bayern/Franken.
Im folgenden Schreiben der Reha Bund wird dies noch weiter mit rechtlichen Grundlagen unterlegt.
Darin heißt es das die Klinik in Ahlbeck für mich mur auswählbar wäre, wenn genau nur in dieser Klinik eine Therapie gewährleistet ist.
Da dies nicht so ist, also es noch Vertragskliniken gibt die Sarkoidose behandeln wurden 2 Alternativkliniken vorgeschlagen.
Daher auch meine Warnung hier evtl. nicht so sehr versteifen, das es diese Klinik nur sein muss.
Ich hoffe jetzt habe ich mich verständlich ausgedrückt.
Ich "kämpfe" mittlerweile nun seit 4 Monaten für eine Rehamaßnahme, ich denke, ich weiß was Du meinst mit Bürokratie.

Hallo Bobbyline,
in deiner Liste, der dir von der Rentenversicherung angebotenen 3 alternativen Rehakliniken, ist auch die Ostseeklinik Holm aufgelistet, die nicht der Rentenversicherung Bund sondern einer privaten Gesellschaft gehört. Dagegen wurde dir das Reha-Zentrum Ückeritz an der Ostsee, die der Rentenversicherung gehört, nicht angeboten. Für mich ist das reine Willkür - die wollen die Leute immer schön gleichmäßig auf die Rehaeinrichtungen verteilen um so eine gewisse Auslastung zu gewährleisten.
Auf der Internetseite der Rentenversicherung Bund steht zu lesen: "Die Rentenversicherungsträger verfügen insgesamt über ein deutschlandweites Netz von 93 eigenen Rehabilitationseinrichtungen. Hinzu kommen noch hunderte von Vertragskliniken. Dies sind Einrichtungen, vorwiegend von privaten Betreibern geführt, die mit einem oder mehreren Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung einen Belegungsvertrag geschlossen haben." Der Belegungsvertrag dürfte somit zusammen mit der Indikation das ausschlaggebende für die Auswahl der Klinik sein. Letztendlich sieht man sich immer mit einer gewissen "Willkür" des Sachbearbeiters konfrontiert, sowohl bei der Bewilligung als auch bei der Auswahl der Einrichtung, und wer will schon wegen einer Reha den Klageweg bestreiten.

Josef

Hallo Josef,
ja da magst wohl recht haben, das es auf den Belegungsplan und Lust und Laune der SachbearbeiterIn ankommt.
Aber was soll´s, was ich so über Utersum gelesen habe, scheint das auch keine schlechte Klinik zu sein.
Und Anfang Juni bin ich halt wieder 1 Woche auf Usedom.

Noch eine Anmerkung zur Reha,
bei meinen drei Rehas ist mir aufgefallen, dass eigentlich immer eine gewisse Zahl von Patienten nur eher minder motiviert an den Therapien teilnimmt und auch in der Freizeit keine großen Aktivitäten zeigt. Bei einigen, wie z.B. meinem letzten Tischpartner, scheint der ganze Tagesablauf davon bestimmt zu sein, wann kann ich die nächste Zigarette rauchen und/oder nach den Therapien, wann komm ich endlich zu meiner Kneipe und dem Bier. Geraucht wird (im extra zur Verfügung gestellten separaten Raucherpavillon) grundsätzlich bis kurz vor dem Zusperren oder auch danach wie bei meiner ersten Reha, da kam kurz nach dem Zusperren immer Rauchgeruch aus dem Abluftschacht der Toilette.
Solche Personen bekommen dann eine Reha an einem Ort, wo andere gerne hin möchten, sie aber dort nicht genehmigt bekommen.
Das musste ich jetzt noch loswerden,
Josef

Leider ist das wohl in jeder Reha-Klinik der Fall, dass es einige gibt, die sich überhaupt nicht an gesundheitliche Vorgaben halten. Ich habe das in der REha-Klinik Utersum auch gesehen. Es herrschte z. B. absolutes Rauch- und Alkoholverbot im Haus sowie auf dem gesamten Gelände. Aber keine zwei Meter neben dem Klinikgelände am Strand standen die Raucher in Gruppen zusammen. Auch Bierdosen hat man reichlich gefunden. Schade für die Rehaplätze, die hätten anderen besser gut getan.

Mit dem heutigen Schreiben der Rehaklinik Utersum über eine angebliche Stornierung der Rehamaßnahme ist eine neue Runde eingeläutet.
Mal schauen was die Reha Bund dazu meint.
Vermutlich haben Sie die Kliniken verwechselt. Also Todtmoos mit Utersum.
So langsam sehe ich es sportlich.

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Bobbyline am 28 Jan, 2015 19:28 45.

Wieso wurde die Reha denn storniert? Ist Utersum so überbelegt oder was ist los? Möchtest du denn gerne an die See fahren? Auf jeden Fall habe ich mit Utersum gute ERfahrungen gemacht.

Vor einigen Jahren ist es meinem Mann auch passiert, dass er die Benachrichtigung für eine REha im Schwarzwald bekam. Termin stand dann fest und er ist auch gefahren. Am Anreisetag kam ein weitere BEscheid von RV und zwar sollte er umgehend an die Ostsee fahren. Manchmal weiß da glaube ich die eine Hand nicht, was die andere veranlasst hat.

Waltraud, ich habe keine Stornierung veranlasst, ich freute mich ja schon nun auf Utersum.
Ich rufe morgen früh bei der Reha Bund an und erfrage was los ist.

Utersum hat von sich aus storniert, die Sachbearbeiterin von der Reha Bund meint das passiert wenn die Klinik überbelegt wäre.
Na toll auf ein Neues, sie würden mir jezt wieder neue Vorschläge für eine Klinik machen, ich habe jedensfalls den Wunsch geäußert an die See zu wollen.

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Bobbyline am 29 Jan, 2015 18:02 18.

Morgen bin ich unterwegs zu meiner lang erkämpften Kur.
Es ist die Ostseeklinik Schönberg geworden.
Internet soll vorhanden sein. Ich berichte Euch also.