Hallo, ich hoffe, jemand kann mir helfen oder hat selbst Erfahrungen gemacht. Ich soll zum 1.8. ein duales Studium zum Verwaltungsbeamten beim Land SH beginnen. Nun steht mir noch die amtsärztliche Untersuchung ins Haus und ich habe Bedenken, dass meine Vorgeschichte mit Sarkoidose eine Einstellung verhindern könnte. Ich hatte eine spontane Form der Sarkoidose. Ich hatte weder Symptome noch Beschwerden, der Krankheitsverlauf war unauffällig, wurde nicht medikamentös behandelt, ich war halbjährig zur Überprüfung seit gut 1,5 Jahren sind in meinem Blutwerten keine Aktivitäten der Sarkoidose mehr festgestellt worden. Die vollständige Ausheilung der Sarkoidose kann natürlich nie garantiert werden, aber es sieht alles ganz nach spontanem Auftritt und spontaner Heilung aus. Ist es trotzdem unwahrscheinlich, dass der Amtsarzt mich für die Ernennung zum Beamten auf Widerruf für tauglich befindet oder kann dieser Beschwerdefreie Verlauf auch ermöglichen, dass ich für tauglich befunden werde? Ich danke bereits im Voraus für eventuelle Hinweise oder Erfahrungen. Lg Jaloe
Hallo jaloe, die Frage ob du zum Beamten auf Widerruf berufen werden kannst ist sehr sehr schwer zu beantworten. Ich bin seit 25 Jahren BaL im Polizeivollzugsdienst und an uns werden ganz besondere Anforderungen gestellt. An deiner Stelle würde ich mich mit einem Rechtsanwalt der sich im Verwaltungsrecht auskennt in Verbindung setzen. Sorry das ich dir keine konkrete Auskunft geben kann aber das Verwaltungsrecht ist ein schweres Thema, da es auch zu den verschiedenen Themen einen Haufen Gerichtsurteile gibt. Grüßle USA
_______________„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ (Albert Einstein, Deutscher Physiker, 1879-1955)
Hallo, ich möchte ein kleines Update zu meinem Thema geben. Vielleicht hilft es zukünftigen Anwärtern auf das Beamtentum weiter. Ich hatte nun meinen Termin beim Amtsarzt. Es war tatsächlich so, dass der Arzt der Krankheit sehr kritisch gegenüber stand. Ich habe ihm erzählt, dass die Krankheit im Grunde ausgeheilt ist, weil seit langer Zeit keine Aktivität mehr nachzuweisen ist. Dennoch wirkte er auf mich ziemlich skeptisch. Er fragte mich sogar, ob ich mit meinem Lungenfacharzt bereits über einen GdB gesprochen habe, was für mich sehr überraschend kam, da mein Lungenarzt diesen Aspekt noch nie angesprochen hatte. Außerdem wollte er wissen, ob ich medikamentös behandelt wurde, was ebenfalls nicht der Fall war. Ich hatte am selben Tag, nachmittags, einen Kontrolltermin bei meinem Lungenfacharzt. Der Amtsarzt hatte mich darum gebeten den aktuellen Befund des Tages noch nachzureichen. Mit dem Lungenarzt habe ich dann ganz offen darüber gesprochen, woraufhin er in seinem Befund ziemlich deutlich machte, dass die Sarkoidose ausgeheilt ist und die Wahrscheinlichkeit, dass sie wiederkommt, sehr gering, bzw. nahezu ausgeschlossen ist. Nun zum positiven für mich: Der Amtsarzt hat mir schlussendlich die Eignung für das Beamtentum bestätigt. Ich glaube aber, dass es sehr schwierig werden kann, diese Zulassung zu bekommen, wenn die Krankheit noch aktiv ist. Wie gesagt, die Skepsis des Amtsarztes war deutlich spürbar. Vielleicht für alle, auf die ähnliche Situationen zukommen: Geht vor dem amtsärztlichen Termin zu eurem Lungenfacharzt, erklärt ihm die Situation und lasst euch einen aktuellen Befund geben. Natürlich kann und sollte euer Facharzt nichts beschönigen oder gar lügen, aber dennoch können die Befunde (wenn sie so positiv wie bei mir ausfallen) zu einem positiven Ergebnis beitragen. Ich hoffe, dass meine Erfahrungen anderen Anwärtern weiterhelfen können. Bisher hatte das Internet nicht so viele Erfahrungsberichte zu Sarkoidose und Verbeamtung (zumindest für die Verwaltung) parat. Ganz liebe Grüße
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von jaloe am 29 Jun, 2015 08:49 07.
jaloe dein Beitrag wird sicher dem einen oder anderen helfen. Viel Glück weiterhin
_______________LadyinRed
Hallo, ich lese das jetzt erst und kann noch einen Erfahrungsbericht hinterherschieben: Ich wurde auch mit Sarkoidose in S-H verbeamtet. Meine Sarkoidose war sogar leicht aktiv in diesem Moment (Blutwerte etc.). Allerdings damals noch ohne größere Funktionsbeeinträchtigung der Lunge. So weit ich weiß, muss es wahrscheinlicher sein, dass man voraussichtlich wegen der Krankheit in Zukunft 'ausfallen' muss, als umgekehrt, und da der Verlauf so schwierig vorherzusagen ist, die Statistik aber gar nicht so schlecht, war das auch in meinem Fall letztlich nicht wahrscheinlicher als die Wahrscheinlichkeit, dass es gut gehen wird. Mein Lungenarzt hat die leicht gestiegenden Entzündungswerte natürlich nicht verheimlicht, sondern angeführt und geschrieben, ich solle in einem halben Jahr wieder zur Kontrolle. Langer Rede kurzer Sinn: Damit bin ich ebenfalls verbeamtet worden. Mir ging der A... aber ziemlich auf Grundeis wegen der Sache, das schon. Aber ich will anderen Mut machen! Der Amtsarzt hatte mich im Übrigen auch gefragt,ob ich deswegen eine Schwerbehinderung hätte. Bin ich auch drüber gestolpert. Aber ich weiß gar nicht, ob das ein Hinderungsgrund für die Verbeamtung gewesen wäre. Ich glaube, das geht nicht (eher im Gegenteil?). Aber da kennen sich andere besser aus. Viel Glück allen mit Sarkoidose und Verbeamtungs-Jobs! LG
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